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Premiere in Bingen und Ingelheim: „Talk am Tresen“ – Ideen zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Vom Kopf ins Herz

Talk am Tresen 2

Welche kleinen Tipps helfen, den Alltag ein bisschen nachhaltiger zu gestalten? Viele Ideen kamen zusammen, am Aktionstag "Talk am Tresen" zum Thema Nachhaltigkeit in Bingen - passenderweise am "Volkstresen", eine Skulptur des Künstlers Simon Mullan, die im Rahmen der Skulpturen-Triennale am Rheinufer zu sehen ist. Stündlich fanden Info-Talks statt, die rege von den Passanten besucht wurden.

Bunte Fußabdrücke auf dem Boden, große Informationsbanner zwischen den Bäumen, eine umfassende Mitmachausstellung und vieles mehr - wer am vergangenen Samstag durch die Skulpturen-Triennale am Binger Rheinufer von Kunstwerk zu Kunstwerk schlenderte, staunte nicht schlecht, denn am „Popularis-Tresen“ gab es passenderweise noch viel mehr zu entdecken: Die Aktion „Talk am Tresen“, ein mobiles Angebot zum Thema Nachhaltigkeit, bot den Menschen quasi im Vorbeigehen die Möglichkeit, an allerlei Mitmachangeboten und Info-Talks teilzunehmen. Doch wie geht das eigentlich, nachhaltig leben im Alltag?

Bunte Fußabdrücke auf dem Boden, große Informationsbanner zwischen den Bäumen, eine umfassende Mitmachausstellung und vieles mehr - wer am vergangenen Samstag durch die Skulpturen-Triennale am Binger Rheinufer von Kunstwerk zu Kunstwerk schlenderte, staunte nicht schlecht, denn am „Popularis-Tresen“ des Künstlers Simon Mullan gab es passenderweise noch viel mehr zu entdecken: Die Aktion „Talk am Tresen“, ein mobiles Angebot zum Thema Nachhaltigkeit im Rahmen der „Fairen Woche“ in Bingen, bot den Menschen quasi im Vorbeigehen die Möglichkeit, sich zu informieren und an allerlei Mitmachangeboten und offenen Gesprächsrunden teilzunehmen. Eine Woche zuvor feierte das neue Format, das vom Evangelischen Dekanat Ingelheim-Oppenheim und zahlreichen Kooperationspartnern aus der Region entwickelt wurde, auf dem Freundschaftsfest mitten in der Ingelheimer Innenstadt Premiere. Doch wie geht das eigentlich, nachhaltig leben im Alltag?

Selbstcheck ökologischer Fußabdruck

„Das hätten wir jetzt nicht gedacht.“ Nachdenklich stehen einige Teilnehmende am Ende des Mitmach-Parcours, mit welchem der eigene ökologische Fußabdruck ermittelt werden kann, und blicken auf die gesammelten Punkte ihres Auswertungsbogens. Der Parcours besteht aus rund 28 einzelnen Fußabdrücken mit Fragen aus den Bereichen Ernährung, Energie, Konsum und Mobilität. Etwas mehr als die Hälfte der Gesamtpunkte hat die Gruppe erreicht - obwohl sie einen aus ihrer Sicht nachhaltigen Lebensstil pflegen. Wenige Minuten später schaut sich eine andere Gruppe das eigene Ergebnis an und so kam es an beiden Aktionstagen zu interessanten Gesprächen und einem regen Austausch über die eigene CO2-Bilanz. Offene Gespräche in einer lockeren Runde - damit griffen die Veranstalter die Idee des Künstlers Simon Mullan auf, mit seiner Skulptur „Volkstresen“ gesellschaftliche Debatten in die Öffentlichkeit zu tragen, zu Diskussionen und Gesprächen anzuregen und einen Raum der Begegnung zu schaffen.

Netzwerkpartner boten Info-Talks mit Expert:innen und ein buntes Mitmachprogramm in Ingelheim und Bingen

Die Idee zu den beiden Aktionstagen in Bingen und Ingelheim hatte das Evangelische Dekanat Ingelheim-Oppenheim mit der Fachstelle Bildung, der Nachhaltigkeits-AG und dem Ausschuss Gesellschaftliche Verantwortung des Dekanats in Zusammenarbeit mit der VHS Bingen, der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Bingen, der Klimawerkstatt und der Stabsstelle Vielfalt und Chancengleichheit Ingelheim, Churches for future und dem Weltladen in Bingen. Stündlich standen Info-Talks als offene Gesprächsrunden mit Expertinnen und Experten auf dem Programm. Neben dem Parcours zum ökologischen Fußabdruck wurden auch die weiteren Mitmach-Angebote rege genutzt: ein Quiz mit Fragen zur Nachhaltigkeit, eine Mitmach-Ausstellung zu den 17 Nachhaltigkeitszielen und – vor allem bei den jüngeren Besucherinnen und Besuchern sehr beliebt – das Drehen am Glücksrad. Eine mobile Karaokebox wurde kurzerhand umfunktioniert, so dass alle den offenen Gesprächsrunden über Mikrofon und Lautsprecher folgen konnten, die „am Tresen“ angeboten wurden. Eine gute Gelegenheit, sich umfassend über das Thema Nachhaltigkeit zu informieren.

Das Programm der Info-Talks war prall gefüllt, eine bunte Auswahl an spannenden Themen, souverän moderiert von Dekan Olliver Zobel und Martina Schott, die als Bildungsreferentin des Dekanats Ingelheim-Oppenheim beide Veranstaltungen federführend organisiert hatte: „Gemeinschaftliches und nachhaltiges Wohnen“, „Infos zum kirchlichen Umweltengagement ‚Grüner Hahn‘", „Welt retten durch Essen“, „Klimaschutz und Nachhaltigkeit als Gemeinschaftsaufgabe“, „Fahrradmobilität“, „Carsharing und Energieversorgung“, „Fahrräder für Geflüchtete“ sowie „Gebäude- und Energieberatung“. Außerdem sprach Martina Schott in einem Interview auf der Hauptbühne des Freundschaftsfestes in Ingelheim mit Jörg Wirtz (Solidarische Landwirtschaft SolawING e.V. in Ingelheim) über das Thema "ChangING - Veränderung tut gut!“ und die Grundidee, wie Nahrungsmittel solidarisch und klimagerecht produziert werden und wie Interessierte im Verein mitmachen können.

Tipps für den Alltag – vom Kopf ins Herz

Nachhaltigkeit wird als gesellschaftlich relevantes Thema auf verschiedenen Ebenen diskutiert: ökologisch, ökonomisch und sozial. Das sind große Themen und doch betreffen sie jeden Einzelnen. So wurde in den Gesprächsrunden immer wieder deutlich, dass Nachhaltigkeit im Alltag nicht nur bedeutet, zu wissen, wie es geht, sondern auch, sich beispielsweise durch mehr Bewegung und gesunder Ernährung im Alltag wohlzufühlen – sozusagen vom Kopf ins Herz.

Manchmal reichen schon kleine Veränderungen im Alltag, um nachhaltiger zu leben. So war es Bildungsreferentin Martina Schott ein Anliegen, die vielen Tipps der beiden Aktionstage zu sammeln und auch jenen zur Verfügung zu stellen, die vielleicht nicht beim „Talk am Tresen“ dabei sein konnten. Die Idee kam gut an und so landete innerhalb kürzester Zeit ein Tipp nach dem anderen auf runden Karten, die an einer Leine zwischen zwei Bäumen gespannt waren. Ob alte Geräte reparieren, beim Zähne putzen das Wasser abdrehen oder saisonales und regionales Obst und Gemüse zubereiten – eine Auswahl weiterer Tipps finden sich auf der Website des Dekanats. Dort gibt es auch weitere Informationen zu den Kooperationspartnern und Talk-Gästen.

Dekan Zobel: Auf dem Weg zum kirchlichen Umweltmanagement – der „Grüne Hahn“

Für Christinnen und Christen ist die Bewahrung der Schöpfung ein wichtiges Anliegen. Deshalb setzt sich das Evangelische Dekanat Ingelheim-Oppenheim mit weiteren Kooperationspartnern für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der Natur ein und engagiert sich auch in Zukunft, um mit den Menschen in der Region über die Themen Nachhaltigkeit sowie Klima- und Umweltschutz ins Gespräch zu kommen und einzelne Projekte umzusetzen. Konkret: Das Dekanat hat sich auf den Weg gemacht, um sich durch das kirchliche Umweltzertifikat „Grüner Hahn“ auszeichnen zu lassen.

„Auch wenn wir durch den kirchlichen Reformprozess derzeit sicher gut zu tun haben“, so Dekan Zobel, „gilt es, unsere Umwelt ebenso im Blick zu behalten. Nicht nur, weil sie Gottes Schöpfung ist, sondern weil wir nur mit einer intakten Umwelt Lebensbedingungen haben, in denen wir Kirche leben und entwickeln können.“ Und so plant das Evangelische Dekanat Ingelheim-Oppenheim weitere Angebote am Nachhaltigkeitstresen, um mit anderen ins Gespräch zu kommen - aber auch, um selbst Impulse für die eigene nachhaltige Entwicklung zu bekommen.


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