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Brief an Gemeinden und Einrichtungen

Kirchenpräsident dankt für überwältigendes Engagement im Reformationsjahr

Kirchenpräsident Volker Jung im Interview 2017

Kirchenpräsident Volker Jung im Interview 2017

Um die 10.000 Sonderveranstaltungen stemmten Gemeinden und Einrichtungen im 500 Reformationsjahr. In einem Brief hat ihnen Kirchenpräsident Volker Jung für das großartige Engagement gedankt.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat den Gemeinden und Einrichtungen in einem Schreiben für ihr Engagement im vergangenen 500. Reformationsjahr gedankt. In einem Brief zum Jahresanfang schreibt er: „Unsere Kirchengemeinden, Dekanate und Einrichtungen haben sich großartig engagiert - oft, indem sie mit Kommunen, Vereinen, Schulen oder anderen gesellschaftlichen Partnern zusammengearbeitet haben.“

Es habe sich gezeigt, dass die „Botschaft des Evangeliums, die durch die Reformation neu erschlossen wurde“, nach wie vor Menschen erreiche. Jung: „Sie stärkt im Leben und im Sterben, sie orientiert auch in unserer modernen Welt. Das Evangelium ist eine Gotteskraft, die Menschen zu einem guten Leben miteinander hilft.“ Auch ökumenisch sei das Jubiläumsjahr wegweisend gewesen. Jung schließt seinen Brief: „So danke ich Ihnen im Namen der Kirchenleitung und persönlich herzlich für Ihr Engagement im 500. Jubiläumsjahr der Reformation. Das war wunderbar. Vielen Dank!“

 

WORTLAUT

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder, 

zum neuen Jahr grüße ich Sie ganz herzlich mit Segenswünschen für Sie persönlich und Ihr Engagement in unserer Kirche.

Der Übergang von einem Jahr zum anderen ist für mich immer eine Zeit des Rückblicks und des Blicks nach vorne. Mich hat dieses Mal besonders das Reformationsjubiläum beschäf­tigt. Mit diesem Brief möchte ich Ihnen gerne einige Gedanken dazu weitergeben. Vor allem aber liegt mir sehr am Herzen, Ihnen für das letzte Jahr besonders zu danken. Der 31. Oktober 2017 war wirklich ein besonderer Tag. Wir haben 500 Jahre Reformation gefeiert. Wir, evangelische Christinnen und Christen, und mit uns viele andere. Die Gottes­dienste waren überall sehr gut besucht. Katholische Glaubensgeschwister waren mit dabei und auch Menschen, die anderen Religionen angehören.

Der Reformationstag war einma­lig ein bundesweiter Feiertag. Viele Menschen haben gewürdigt, dass aus der Reformation Impulse gekommen sind, die unser Leben bis heute prägen – im Glauben und darin, wie wir uns selbst als Menschen verstehen: Menschen, die von Gott beschenkt und begabt sind –   zu einem Leben in Würde, Freiheit und Verantwortung.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, wie der Reformationstag gefeiert und wahrgenommen wurde. Dazu hat beigetragen, dass wir uns in einer Reformationsdekade dem Jubiläumsjahr kritisch und engagiert genähert haben. Reformation und reformatorische Theologie wurden erkundet und differenziert diskutiert – auch mit ihren Schattenseiten und schwierigen Folgen. Der langjährige Prozess hat geholfen, die geistliche Energie und die Gestaltungs­kraft der Reformation neu zu entdecken.

Reformation war ein Thema in der Gesellschaft und in den Medien. Und das in einer Zeit, in der es Unsicherheit und viele Fragen nach dem gibt, was unsere Gesellschaft zusammen­hält. Ich habe viele gute Veranstaltungen erlebt, in denen Menschen engagiert nach-gedacht und nachgefragt haben. Und ich habe etliche kreative und fröhliche Feste und Gottesdienste mitgefeiert.

Unsere Kirchengemeinden, Dekanate und Einrichtungen haben sich großartig engagiert - oft, indem sie mit Kommunen, Vereinen, Schulen oder anderen gesellschaftlichen Partnern zusammengearbeitet haben. Häufig geschah dies auch in ökumenischer Kooperation. Eine kleine Umfrage hat ergeben, dass es im Gebiet der EKHN etwa 10.000 zusätzliche Veranstal­tungen zum Reformationsjubiläum gegeben hat. Das ist großartig. Manche planen bereits, in den nächsten Jahren Ereignisse der lokalen Reformationsgeschichte in der Gemeindearbeit aufzugreifen.

Sicher: Es gab auch manche Erwartungen, die sich nicht erfüllt haben. Vielleicht haben Sie auch solche Erfahrungen gemacht. Die Weltausstellung in Wittenberg etwa hat eine schwie­rige Anfangsphase gehabt. Da muss natürlich auch kritisch ausgewertet werden.

Wichtig ist aber jetzt vor allem, dass wir erkennen: Die Botschaft des Evangeliums, die durch die Reformation neu erschlossen wurde, erreicht Menschen. Sie stärkt im Leben und im Sterben, sie orientiert auch in unserer modernen Welt. Das Evangelium ist eine Gotteskraft, die Menschen zu einem guten Leben miteinander hilft. Gott lässt sich immer wieder neu entdecken.

Ich bin überzeugt: Die guten ökumenischen Erfahrungen der vergangenen Monate und Jahre eröffnen neue Perspektiven für unseren weiteren ökumenischen Weg. Zum ersten Mal ist es gelungen, das Reformationsjubiläum auch in der breiten Öffentlichkeit in großer ökumenischer Verbundenheit und internationaler Offenheit zu feiern. Das alles ist wegwei­send.

So danke ich Ihnen im Namen der Kirchenleitung und persönlich herzlich für Ihr Engage­ment im 500. Jubiläumsjahr der Reformation. Das war wunderbar. Vielen Dank!


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