Erntedankfest
Erntedank für Dummies: Um was geht es bei dem Fest?
Mit den Erntedankgottesdiensten erinnern evangelische und katholische Christen seit Jahrhunderten an den engen Zusammenhang von Mensch und Natur. Gott für die Ernte zu danken, gehörte zu allen Zeiten zu den religiösen Grundbedürfnissen. Traditionell werden in den Kirchengemeinden die Altäre zum Abschluss der Ernte mit Feldfrüchten festlich geschmückt. Auch Kindern soll das Erntedankfest die Zyklen des Jahreslaufes und der Nahrungsproduktion bewusstmachen.
Nicht immer im Oktober
Termin für Erntedank ist in der Regel der erste Sonntag im Oktober, in einigen Gemeinden auch der 29. September, der Michaelistag. Das Fest soll deutlich machen, dass der Mensch die Schöpfung Gottes nicht unter Kontrolle hat. Denn der Mensch ist der Bibel zufolge selbst Teil der Schöpfung. Heute spielen die Themen Klimawandel, Tier- und Umweltschutz, Gentechnik und Verschwendung von Lebensmitteln eine wichtige Rolle.
Vaterunser erinnert an Not
In den Erntedankfeiern kann die Bitte des Vaterunser-Gebets „unser tägliches Brot gib uns heute“ eine neue Wendung erleben: Mit ihr wird zugleich an die vielfach katastrophale Ernährungssituation in den ärmsten Ländern der Erde erinnert. Im christlichen Verständnis gehören das Danken und Teilen zusammen. Erntedank-Gottesdienste sind daher oft mit einer Solidaritätsaktion zugunsten notleidender Menschen verbunden. Traditionell geht die Kollekte des Sonntags deshalb vielfach auch an die Hilfsorganisation "Brot für die Welt".
© epd: epd-Nachrichten sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet.